Web-Seminar „Elektromobilität an der Westküste: Fördermittel, Rechtsrahmen & Handlungsoptionen für Kommunen“ am 19.08.2021

Die Kommunen und weitere Akteure in den vier Kreisen Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland treiben die Elektromobilität seit Jahren voran. Durch zahlreiche Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene gewinnt das Thema weiter an Dynamik – mit neuen Möglichkeiten und Chancen für die Kommunen. 

Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Regionale Kooperation Westküste in Kooperation mit der Landeskoordinierungsstelle Elektromobilität Schleswig-Holstein am 19. August 2021 das Web-Seminar „Elektromobilität an der Westküste - Fördermittel, Rechtsrahmen & Handlungsoptionen für Kommunen“.

Jan Lukas Hillendahl, Landeskoordinierungsstelle Elektromobilität Schleswig-Holstein, informierte die knapp 40 Teilnehmenden über den Status quo in Schleswig-Holstein sowie die Perspektiven des Rechtsrahmens und der Förderprogramme. Bei den Neuzulassungen liegt Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich vorn. Er erwartet ein exponentielles Wachstum, sodass der weitere Ausbau der Ladeinfrastruktur absolute Priorität hat. Dabei rücken Themen wie regionale Verteilung, Qualität der Ladepunkte, Abrechnungsmodelle sowie die Netzintegration in den Vordergrund. Aktuell fördern sowohl das Land als auch der Bund den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Rahmen mehrerer Programme. Die Förderdatenbank der Landeskoordinierungsstelle bietet hierzu einen guten Überblick und weist auch die Ansprechpartner für die Antragstellung sowie Fragen aus. Zudem hat Herr Hillendahl die Auswirkungen vom Schnellladegesetz, dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) und dem Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge aufgezeigt.

Felix Steck, Leitstelle Ladeinfrastruktur der NOW GmbH beim Bund, stellte das bundesweite StandortTOOL und das FlächenTOOL vor. Beide dienen als Grundlage für den Ladeinfrastrukturausbau. Das StandortTool zeigt den Bestand sowie den Bedarf bis zum Jahr 2030 von Ladeinfrastruktur. Kommunen können sich hier Erstinformationen für Ihre Planungen einholen. Die Westküste ist im bundesweiten Vergleich aktuell gut aufgestellt. Bereits 2015 hatte die Regionale Kooperation Westküste eine Machbarkeitsstudie für ein Schnellladenetz erstellt. In der Folge wurden acht Schnellladestationen im Kernnetz entlang der Achse A23/B5 errichtet. Vor dem Hintergrund des starken Wachstums bei der E-Mobilität sind jedoch auch an der Westküste weitere Investitionen in die Ladeinfrastruktur notwendig.

Die bundesweite Sammlung von geeigneten Flächen für potenzielle Standorte für Ladeinfrastruktur erfolgt über das FlächenTOOL. Hier können Eigentümer (Kommunen und Landkreise) Liegenschaften für den Aufbau von Ladeinfrastruktur einstellen und öffentlich sichtbar machen. Investoren erhalten mit diesem Instrument deutschlandweit einen Überblick über die geeigneten Flächen und können sich mit den relevanten Akteuren vernetzen. Außerdem werden Kommunen für den Bund sichtbar, wenn dieser Programme konzipiert.

Um den zukünftigen Ladebedarf von E-Fahrzeugen auf Mittel- und Langstreckenfahrten zu decken, schreibt der Bund im September 2021 ein deutschlandweites Schnellladenetz aus – das sogenannte Deutschlandnetz. Dabei handelt es sich um die Errichtung und den Betrieb von Schnellladeinfrastruktur in 23 sogenannten Regionallosen. Diese werden auch im FlächenTool abgebildet, sodass bereits jetzt eine Schnittmenge von potentiellen Flächen und möglichen Standorten geschaffen werden kann. Kommunen, die ihre Flächen im FlächenTOOL eingetragen haben, machen somit auch gleich sichtbar, ob sie als Standort für das Deutschlandnetz in Frage kommen.   

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Dr. Jerome Stuck, IHK zu Flensburg, Leiter der FAG Verkehr der Regionalen Kooperation Westküste.

Die Vortragsfolien und die Videoaufzeichnungen der Vorträge können auf Anfrage gern zugeschickt werden.